AUSSTELLUNG HINTER VERSCHLOSSENEN TÜREN?* | PIA POMIKALA

5.–14.3.2025
ArTik ZeitRaum

Haslacher Str. 43
79115 Freiburg

So findet ihr den neuen ZeitRaum
Der Eingang zum ArTik-Gelände ist in der Haslacher Straße, gegenüber von der Schwarzwaldmilch. Ihr gelangt in den ZeitRaum durch die orange eingefasste Doppelglastür vor den Fahrrädern.

Die multimediale Ausstellung Hinter verschlossenen Türen von Pia Pomikala (sie/ihr) öffnet einen Raum für Themen, die oft im Verborgenen bleiben: das Ungleichgewicht reproduktiver Rechte und Verantwortung, die Tabuisierung und Sexualisierung weiblich gelesener Körper, sowie die Unsichtbarkeit der Menstruation. Im Zentrum stehen die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und das Recht auf sichere, nicht kriminalisierte Entscheidungen – ob Schwangerschaftsabbruch, das Recht darauf, keine Milch geben zu müssen, oder die Freiheit, den eigenen Körper ohne Angst vor Sexualisierung oder Verurteilung zeigen zu können. Die Ausstellung erscheint in ihrer Darstellung sehr nackt und schutzlos – und stellt genau das in den Mittelpunkt: die Forderung nach Sicherheit, unabhängig von gelesenem, gefühltem oder bei Geburt zugewiesenem Geschlecht.

Hinter verschlossenen Türen? ist eine persönliche, empfindsame Auseinandersetzung, die je nach Betroffenheit und Erfahrung unterschiedlich intensiv wahrgenommen werden kann*. Sie zeigt sich radikaler als vorherige Arbeiten der Künstlerin und möchte damit vor allem eins: aufräumen – mit Vorurteilen, Verurteilung und Scham. Dies geschieht teils ernst oder auch humorvoll, ohne dabei jedoch den Blick auf die Thematik zu verlieren.

Öffnungszeiten und Programm
MI 5.3. | Vernissage und Vortrag Kritische Medizin Freiburg | 18:30 Uhr
MO 10.3. | Ausstellung, Kunst-Pop-up-Sale und Soli-Tattoos | 18–21 Uhr
FR 14.3. | Finissage mit Fabulous Cocktail Kollektiv | 18–21 Uhr

Die Künstlerin: Kunst begleitet Pia Pomikala (sie/ihr) schon seit Kindheitstagen. Bereits in der Grundschule schrieb sie kleine Bücher, illustrierte eigene Buchcover und vertiefte sich in Malerei, Zeichenkurse und Theater. Kunst war von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. Eine Form, Emotionen zu verarbeiten und auszudrücken, wenn vielleicht zuerst noch die Worte dafür fehlen. Die Arbeitsweise aller Werke ist daher selten geplant und die Arbeiten entstehen meistens spontan im Prozess. Die Künstlerin orientiert sich dabei vor allem am eigenen Gefühl – habe ich Lust auf diesen Arbeitsschritt oder nicht ? – Wenn nein, findet er nicht statt und umgekehrt. Ein intuitiver Schaffensprozess, welcher die Emotionalität und persönliche Betroffenheit der Kunstwerke unterstreicht. Der berufliche Weg führte die Künstlerin zunächst in die Naturwissenschaften (M.Sc. Nutritional Science). Während dieser Zeit entdeckte sie auch ihre Begeisterung für die Aktmalerei und wie gut sich diese Interessen kombinieren lassen. Das Interesse der Künstlerin für Körper und deren Funktion – in Gesellschaft, der Wissenschaft und für sich selbst, begleiten seither ihre Arbeiten. Sie möchte Übersehenes oder Tabuisiertes sichtbar machen und verfolgt dabei das Ziel, Räume für Offenheit, Reflexion und Empathie zu schaffen.

*Awareness und Umgang mit triggernden Inhalten
Die Ausstellung Hinter verschlossenen Türen behandelt sensible Themen wie Schwangerschaftsabbruch, psychische Belastung und das Ungleichgewicht reproduktiver Rechte/Verantwortung und kann je nach Erfahrungen und Empfinden als sehr aufwühlend oder triggernd erlebt werden. Zudem werden in Texten verachtende Narrative reproduziert, welche die Künstlerin im Umgang mit diesen Thematiken erfahren hat. Diese können als besonders belastend erlebt werden und sind in betreffenden Texten der Ausstellung durch eine Triggerwarnung gekennzeichnet. Es ist der Künstlerin wichtig, auch diesen Erfahrungen Raum zu verschaffen und sie nicht Hinter verschlossenen Türen verschwinden zu lassen. Die Ausstellung möchte sichtbar machen und teilen. Um dies so rücksichtvoll und mitfühlend wie möglich umsetzbar zu machen, ist während der Ausstellung eine Ansprech-/Awareness-Person anwesend, welche durch eine Warnweste und lila T-Shirt erkennbar ist. Sprich diese Person gerne an, wenn du und/oder Menschen in deinem Umfeld sich unwohl fühlen oder Inhalte der Ausstellung eine belastenden Effekt auf dich ausüben. Als eigenen Beitrag zu einem sicheren Erleben aller anwesenden Personen, wird um einen sensiblen Umgang mit der Ausstellung und allen Anwesenden gebeten. Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass von außen nicht erkennbar ist, wie stark belastet anwesende/mithörende Personen mit der Thematik sein können und bitten daher um besondere Rücksichtnahme.

Positionierung
Die Veranstaltung positioniert sich klar antisexistisch und antirassistisch und lehnt jede Form von ausgrenzendem und diskriminierendem Verhalten ab. Zudem vertritt die Ausstellung queer-feministische und intersektionale Werte und identifiziert sich mit der Pro Choice-Bewegung. Die Ausstellung soll einen sicheren Raum für alle Menschen schaffen; falls du diese Positionierung also nicht teilen kannst, bitten wir dich, die Ausstellung nicht zu besuchen.

Barrieren
Alle Räumlichkeiten sind ebenerdig und berollbar. Der ZeitRaum befindet sich im Erdgeschoss und ist durch eine nicht-elektrische Tür (Breite: 99cm) berollbar. Es gibt Zugang zu einer berollbaren Toilette (Türbreite: 94 cm). Die Durchgangstür in den hinteren Teil des ZeitRaums hat eine Breite von 119 cm.

Der Innenraum ist rauchfrei und kann gelüftet werden.

Keine akustische Verstärkung.

Assistenzpersonen und -Tiere dürfen gern mitgebracht werden.

Die Veranstaltungssprache ist Deutsch.

Es gibt keine Pausen- und Rückzugsräume. Eine Awarenessperson mit lila T-Shirt und Warnweste ist anwesend und ansprechbar.

Für weitere Fragen oder Unterstützung schreibt bitte Sophie: sophie [at] artik-freiburg [punkt] de