Gretchen 89 ff.
Von Lutz Hübner.

mega witzige und mega intelligente Komödie, Sonntag 2. Dezember und Sonntag 16. Dezember

Bevor im Stadttheater die fein gekleideten Abonnenten damit beginnen können, empört ihre sorgfältig frisierten Häupter zu schütteln über diese oder jene neue, unmögliche Inszenierung von Goethes Faust, wird auf den Probebühnen geschwitzt, gesungen und im Text herumgestochert. Es ist Probe, auf dem Plan steht Gretchen, Seite 89 ff., Kästchenszene. Der Text ist kurz, auf der Bühne steht nur eine Person, doch was dabei herauskommt, hängt ganz von den Theatermenschen ab. Genauer gesagt von der Kombination aus Schauspieler und Regisseur, die Zufall, Schicksal oder Intendanz auf der Probebühne zusammenführen. Da ist der alte Haudegen, der die jungen Unbedarften mit seinem endlosen Schatz an Weisheiten und Anekdoten über meist bereits verstorbene aber doch sehr wichtige Persönlichkeiten der Theaterwelt versorgt. Da ist der Freudianer, der am liebsten ganze Nächte durchproben und schwierige Ensembleszenen nackt bei Kerzenlicht anlegen würde. Da ist der Regisseur, der immer alles streichen will, da ist die Anfängerin, die sich das ganze Wochenende vorbereitet hat und der schmierige Operetteninszenator, der endlich die Probe beenden will, um mit ebenjener Anfängerin einen Kaffee zu trinken.
Theater Spielzimmer bringt all diese Figuren ins Freizeichen und lädt ein zu einem tiefen Blick in die wundersame Seele des Theaters und der Menschen, die es machen.
Mit: Ilja Baumeier und Michael Barop.
Regie und Dramaturgie: Axel Bohmann.
Theater Spielzimmer machen normalerweise nur private Wohnzimmer zu ihrer Bühne und spielen im Freizeichen ausnahmsweise öffentlich – eine einmalige Gelegenheit. Mehr zu Theater Spielzimmer und ihrem Wohnzimmertheaterkonzept gibt es unter www.spielzimmer-freiburg.de

2. und 16. Dezember, jeweils 18 Uhr im Freizeichen
Eintritt: € 10
Reservierungen möglich unter info@spielzimmer-freiburg.de