„pussy lounge – oder was machen wir, wenn man uns machen lässt?“ eine Tanzperformance
„Es geht beim Feminismus um etwas ganz Harmloses: Gleichberechtigung, Selbstermächtigung für alle. Warum versetzt das so viele in Panik?“
Voller Aggression, voller Apathie, im Aufbruch, abgeklärt – zwischen Instagramkultur und #metoo-movement, im Kampf um das Gender-Pay-Gap, nicht zwischen Beruf und Familie entscheidend, aber die Doppelrolle perfektionierend, wollen sie – Frauen – sich Raum in dieser Welt verschaffen. Mit ‚pussy lounge‘ befühlen sechs Künstler:innen: eine Musikerin, eine Slam Poetin und vier Tänzer:innen unterschiedlichen Umfelds, unterschiedlicher Generationen und Herausforderungen den ständig wandelnden Fremd- und Eigenanspruch des Frau-Seins. Dabei geht es ihnen nicht darum, ein weiteres Manifest zu kreieren, aber sich biografisch, individuell und unsortiert anzunähern.
Wer sind wir, wenn niemand hinsieht? Welche Vorstellungen teilen wir? Was fürchten wir? Wo ecken wir an?
Inmitten des Publikums in Lobbys, Clubs und Lounges stehen die vier Tänzer:innen und die Musikerin im Zentrum der Performance. Sie wollen ehrlich sein, ehrlich erfahren wer wir sind, was uns bewegt. Individuen, Frauen, mal weiblich, androgyn, mal männlich, verletzlich und unzerstörbar. Niemandem beweisen, niemandem aufzwingen, sich trauen einfach zu sein. Zwischen Tanz und Sprache erkunden, was es bedeutet als Superwoman zu gelten, stark und unabhängig; was es bedeutet jung und empowert, vermeintlich alt und weiblich oder weich und männlich zu sein. Anhand ihrer eigenen Geschichten wollen sie einerseits die Fallen im eigenen Tun entlarven und gemeinsam eine Ästhetik entwickeln, die die Stärke, das Weibliche zeigt, die das Laute in Text und Tanz zulässt, die gnadenlos und zart zugleich ist.
‚pussy lounge‘ will ein Diskurs sein, ein Raum, in dem alle sind und niemand sein muss.
Mit allen Ecken und Kanten will der Raum der Kunst gebraucht werden, um echt zu sein. Die eigenen Fragen und Paradoxien sollen sich transparent dem Publikum offenbaren: kein feministisches Manifest, sondern das gesamte Selbstermächtigungspotential von vier Tänzer:innen, einer Slam Poetin und einer Musikerin und der öffentliche Austausch darüber.