Gift hat das Friedhofsgelände verunreinigt, auf welchem der kleine Sohn eines Ehepaares,verstorben nach einem Verkehrsunfall, vor neun Jahren bestattet wurde. So steht es jedenfalls in einem Brief der Friedhofsverwaltung, der die Eltern zu einem persönlichen Gespräch bittet, um über daraus sich ergebende Maßnahmen zusprechen. Die Eltern leben seit Jahren getrennt, ihre Beziehung hat den tragischen Verlust des Kindes nicht verkraftet. Zum ersten Mal seit der Trennung vor vielen Jahren treffen sie sich beim Verwaltungsgebäude desFriedhofes. Mit ihnen kommen aber auch die nicht verarbeiteten Probleme wieder.Im stetigen Wechselbad zwischen Vorwürfen und Schuldgefühlen, Beharren inErinnerungen und Wunsch nach Verarbeitung und Zukunft entsteht ein hoch sensibles, fein beobachtetes und gespieltes Bild einer Situation, die wohl für niemanden ohne Wunden bewältigbar erscheint. Aber es gibt doch Hoffnung, oder?
„Gift“ der niederländischen Journalistin und Autorin, auf Deutsch erschienen 2011, war eines der erfolgreichsten Stücke auf den großen Bühnen der letzten beidenTheatersaisons im deutschsprachigen Raum. Völlig „trendwidrig“ folgt es denPrinzipien der Einheit von Ort, Zeit und Raum und ist ein literarischesMeisterwerk in der Tradition von z.B. Edward Albee, Yasmina Reza, TennesseeWilliams.
MarionKlötzer schrieb in der Badischen Zeitungzur Premiere: „das Ensemble Roll-Splitt begeisterte“, „dicht inszeniert undsehr gut gespielt“, „ein selten intensives Stück“
FREIZICHEN: am 22. Juli 2018 um 18:30 Uhr
Es spielen: Jana Skolovski (Leukerbad/Schweiz) undAchim Freund (Staufen i.Br.)
Regie: Dietmar Berron-Brena
Karten: Reservierung unter 0172 – 63 00 566 oder an der Tageskasse